Montag, 1. Mai 2023

GLP Stadt Zug beschliesst Stimmfreigabe zur Initiative 2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand

Die GLP Stadt Zug hat an ihrer ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom 24. April 2023 die Parole zur städtischen Volksinitiative «2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand» gefasst. Die Initiative wurde von der SP Stadt Zug lanciert und kommt am 18. Juni 2023 zur Abstimmung. Die GLP Stadt Zug beschliesst Stimmfreigabe für die Initiative.

Die GLP Stadt Zug erkennt das Problem des knappen und teuren Wohnraums in der Stadt Zug an und unterstützt grundsätzlich das Ziel, mehr preisgünstige Wohnungen zu schaffen. Die Initiative verlangt, dass im Jahr 2040 mindestens 20 Prozent der Stadtzuger Wohnungen preisgünstig sind. Dazu sollen in den Verdichtungsgebieten mindestens 40 Prozent der neuerbauten Wohnflächen preisgünstig sein und auf geeigneten städtischen Parzellen öffentliche oder gemeinnützige Wohnbauträger zum Zug kommen.

 

Die GLP Stadt Zug ist der Meinung, dass die Initiative zu starr ist, und daher kaum so umgesetzt werden kann. Zusätzliche Bürokratie und Vorschriften verlangsamen die Bautätigkeit und verknappen somit das Angebot an allen Arten von Wohnungen. Dieses knappe Angebot feuert die Preise an. Gibt es zu wenig freie Wohnungen, wechseln zudem Menschen, obwohl sie das möchten, nicht in kleinere Wohnungen. Die GLP Stadt Zug setzt sich für einen liberalen und effizienten Wohnungsmarkt ein, der auch soziale Aspekte berücksichtigt. Dabei sollen die Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und die ökologischen Anforderungen an den Wohnbau angemessen berücksichtigt werden, ohne unnötige Hindernisse aufzustellen.

 

Die GLP Stadt Zug fordert daher einen Kompromiss zwischen den sozialen und liberalen Komponenten in der Wohnpolitik. Die GLP Stadt Zug ist überzeugt, dass eine gute Durchmischung der Bevölkerung für eine gesunde Stadtentwicklung wichtig ist. Dazu gehört auch, dass die öffentlichen Schulen und die Infrastruktur mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten.

 

Die GLP Stadt Zug begrüsst die Bemühungen des Stadtrats, die Zuweisung der preisgünstigen Wohnungen mit Richtlinien zu regeln, die unter anderem den Wohn- oder Arbeitsort in der Stadt Zug, die finanzielle Situation und die langjährige Verbundenheit mit der Stadt Zug als Kriterien berücksichtigen. Die GLP Stadt Zug kritisiert aber auch, dass der Stadtrat keine zufriedenstellenden Antworten auf dieses brennende Anliegen hat. Der Stadtrat hat keine Visionen für ein nachhaltiges Wachstum der Stadt und eine gute Durchmischung der Bevölkerung. Weiter ist die GLP Stadt Zug besorgt über die sozialen Folgen der zunehmenden Leerkündigungen von ganzen Häusern in der Stadt Zug. Um die bestehenden Mieterinnen und Mieter Sicherheit zu geben und den heutigen Anteil an preisgünstigen Wohnungen zu halten, hat die GLP-Fraktion im Grossen Gemeinderat eine Motion eingereicht, welche die Erstellung von Zwischenwohnungen durch die Stadt fordert. Die Zwischenmiete wäre dabei auf die Dauer der Sanierung beschränkt.

 

Die GLP Stadt Zug ruft alle Stimmberechtigten dazu auf, sich an der Abstimmung vom 18. Juni 2023 zu beteiligen und sich eine eigene Meinung zur Initiative «2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand» zu bilden.